Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

26.12.2012   21:29   +Feedback

Wenn das Christkind zweimal klingelt

Es ist mir absolut schleierhaft, warum Menschen, die mich nicht leiden können und die ich nicht leiden kann, mit denen mich also eine solide gegenseitige Abneigung verbindet, immer wieder die persönliche Nähe zu mir suchen. Sie schreiben mir lange Briefe, kommentieren jeden meiner Texte auf WO und schicken mir die Kommentare per email, weil sie den Gedanken nicht ertragen können, ich würde ihre Fußnoten sonst nicht mitbekommen. Für einige Psychos ist die Beschäftigung mit mir geradezu zum Lebensinhalt geworden. Wie z.B. für den Diplom-Kaufmann aus der Prinzregentenstraße in 10 717 Berlin, der den ganzen Tag vor dem Computer hockt, um als erster zu reagieren, sobald ein Text von mir erscheint. Die arme Sau.

Daran habe ich mich inzwischen gewöhnt. Dass mir aber einer an Heiligabend eine email schreibt, um sich zu erkundigen, wo zwei Bilder, die mal auf der achse zu sehen waren, abgeblieben sind, hat mich doch etwas überrascht. Hat der Mann nichts Wichtigeres zu tun? An Heiligabend! Muss er nicht den Weihnachtsbaum schmücken? Geschenke verpacken? Seinen Kindern die Geschichte von Maria und Josef vorlesen? Oder wenigstens seinem Dackel eine Extradose Chappi mit Huhn und Reis aufmachen?

Schauen Sie mal:

Sehr geehrter Herr Broder,
zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass folgende Links im Nirgendwo enden.
http://www.achgut.com/dadgdx/images/bild_der_woche/P1020520a_medium.jpg 
http://www.achgut.com/dadgdx/images/bild_der_woche/2012-10-07_20_04_19a_medium.jpg
Sie und Ihr Companion waren auf den Bildern so gut getroffen, dass es Schade ist, dass sie für die Nachwelt nicht mehr erhalten sind. Können Sie das wirklich wollen?
Könnten Sie bitte die Links wieder aktivieren oder mir die tollen Aufnahmen zur Verfügung stellen?
Danke für Ihre Hilfe.
Besinnliche Festtage wünscht
L.W.

haben sie sonst noch einen wunsch, den ich ihnen so kurz vor weihnachten noch erfüllen könnte?

wollen Sie ihn denn überhaupt erfüllen?
w

sie müssen ja schwer einsam sein, dass sie ausgerechnet am 24. dez kontakt mit mir suchen. braucht man in der bzfpb keinen nachtwächter?

schauen Sie doch heute abend einmal in der bpb vorbei. vergessen Sie aber den Eierlikör nicht!
w

wieder mal zu tief ins glas geschaut, herr doktor?

mir geht es nicht so wie anderen. haben Sie nicht einmal in einer talkshow Ihren faible für eierlikör zum besten gegeben?
w

Und jetzt kommt die Auflösung. Wer ist es, dem an Heiligabend, kurz bevor das Christkind kommt, einfällt, dass ich mal in einer Talkshow mein Faible für Eierlikör zum Besten gegeben habe? (Ich nehme an, es war die holländische Sorte Zwarte Kip.) Es ist der in Bonn und Bad Godesberg weltbekannte Nahostexperte Dr. Ludwig Watzal, Sachbearbeiter bei der Bundeszentrale für politische Bildung, der in einem kleinen Raum der Behörde seiner Verrentung entgegen dämmert und Besinnungsaufsätze zur Lage im Nahen Osten verfasst. Und kaum war das Christkind weg, meldete er sich wieder bei mir:

guten morgen herr broder,
erschrecken Sie nicht, dass Sie schon wieder von mir hören. wie ich lesen konnte, hatten Sie am weihnachtsabend auch nichts besseres zu tun, als wieder einmal über ihre lieblingsfeinde abzulästern. wie Sie zu unrecht anmerken, habe ich mir weder einen gegönnt noch habe ich geschwiegen. Sie sollten des öfteren meinen blog besuchen, dann würden Sie nicht solch einen stuss schreiben. im gegensatz zu ihnen, habe ich in mehreren beiträgen die unterdrückung nicht nur der christen, sondern auch der anderen religiösen minderheiten in der arabischen welt angeprangert. Jüngst u. a. hier: http://between-the-lines-ludwig-watzal.blogspot.de/2012/12/jesus-was-palestinian-jew.html
Übrigens: es war eine friedliche nacht, schade dass Sie nicht vorbeigeschaut haben. den eierlikör hätte Sie aber alleine trinken müssen, da ich ihn absolut nicht mag, und übrigens ich trinke überhaupt keinen alkohol!
w

Ja, solche emails kann man nur stocknüchtern schreiben. Wie die Buchrezensionen, die er in seiner Freizeit verfasst. Schauen Sie hier.

Permanenter Link

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