Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

27.02.2012   23:35   +Feedback

Gauck und die “gefährliche Fremdheit”

Die junge Studentin der Zahnmedizin, die den Verband türkischstämmiger Jugendlicher “DeuKische Generation” leitet und in dieser Eigenschaft von der taz zu Gauck interviewt wurde, spricht auch über ein TV-Interview aus dem Jahre 2010, in dem Gauch “im Zusammenhang mit Muslimen sogar von Überfremdung und Feindschaft gesprochen” hat. “Die Sendung findet sich im Netz und wird derzeit viel gepostet, vor allem auf Facebook.”  Und was im Netz steht und auf Facebook viel gepostet wird, das ist auch wahr. Es wäre zu viel des Guten, von der taz zu erwarten, dass sie das Int mit Gauck aus dem Jahre 2010 findet und ihren Lesern zugänglich macht. Man kann es als Transskript auf einer obskuren Website und als Video finden.

Das Einzige, das man Gauck vorwerfen könnte, wäre, dass er die Dinge beim Namen nennt, so wie sie sind. Dass er von “plötzilcher Koexistenz” mit “voraufgeklärten Politikvertretern” spricht, von einem Islam, der “nicht durch eine Reformation gegangen (ist), wie in Europa, und auch nicht durch eine europäische Aufklärung”, was zu einer “Fremdheit” führt, die zu leugnen “gefährlich” wäre. Das ist nicht nett, aber leider ist es wahr. Nur wer die Scharia für eine Aternative zum Bürgerlichen Gesetzbuch und Ehrenmorde für Kollateralschäden der Integration hält, wird Gauck widersprechen. Andererseits, wer nicht daran glauben mag, dass die Islamisten den Islam nur missverstehen, wie man das derzeit in Aufghanisten wieder beobachten kann, und dass der Islam eine Religion des Friedens ist, der muss ein islamophober Rassist sein.

Und was die Auswahl der Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten angeht, wäre es das Beste, man würde die ganze Sache Daniel Bax von der taz und der Leiterin der DeuKischen Generation überlassen. Da kann dann echt nix schiefgehen.

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