Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

20.03.2003   12:06   +Feedback

Undankbare Juden

Das Letzte

Es ist ja allgemein bekannt, dass die Juden besonders intelligent (Einstein), besonders geschäftstüchtig (Shylock) und besonders nachtragend (Auge um Auge…) sind. Sie sind aber auch, sozusagen von Natur aus, besonders undankbar.

Geplantes Mahnmal: »Respekt vor einer getroffenen Entscheidung«

Geplantes Mahnmal: »Respekt voreiner getroffenen Entscheidung«

Immer wieder hadern sie mit ihrem Schicksal, beschweren sich darüber, was sie erleiden oder mitmachen mussten und verlangen Schmerzensgeld dafür, was man ihnen angeblich angetan hat. Kaum war der letzte Weltkrieg vorbei, standen die deutschen Trümmerfrauen auf der Straße und räumten die Ruinen weg, während die Juden, statt froh zu sein, dass sie überlebt hatten, Wiedergutmachung forderten. Sogar diejenigen, die rechtzeitig weggegangen waren und die Kriegszeit in Amerika oder Palästina auf eine angenehme Weise verbringen konnten, während Deutschland niedergebombt wurde, meldeten Ansprüche auf verlorenes Hab und Gut an. Millionen deutscher Vertriebener hatten auch alles, was sie besaßen, im Osten zurück gelassen, aber sie beklagten sich nicht, sondern packten mit an, um das Land wieder aufzubauen.

Ja, die Juden sind schon besonders undankbar, obwohl sie, wie kaum ein anderes Volk, besonderes Glück hatten. Von der Zerstörung des Zweiten Tempels (7o n. Chr.) über die Vertreibung aus Spanien (1492 n. Chr.) bis zur Kristallnacht (1938 n. Ch.) hat ihnen die Geschichte immer wieder die Chance gegeben, neue Erfahrungen zu sammeln, die Welt zu erfahren, sich neu zu organisieren. Andere Völker kamen nie über die Grenzen des Teutoburger Waldes oder der Holsteinischen Schweiz hinaus. Statt aber zu begreifen, wie privilegiert sie waren, nörgelten die Juden jedesmal, wenn sie ein wenig improvisieren mussten, und machten andere für ihre Probleme verantwortlich. Man kann aber nicht beides zur selben Zeit sein: Einerseits das auserwählte Volk, andererseits die ewigen Verlierer der Weltgeschichte. Da muss man sich schon für das eine oder andere entscheiden.

Wie notorisch undankbar die Juden sind, kann man derzeit an einem besonders anschaulichen Beispiel erleben. Im Jahre 1999 hat der Bundestag mit großer überparteilicher Mehrheit beschlossen, ein Denkmal für die ermordeten Juden Europas zu bauen, mitten in Berlin, neben dem Brandenburger Tor, auf einem sogenannten Filet-Grundstück, das man auch für viele Millionen an einen Investor hätte verkaufen können. Damit nix schief geht, wurde ein Architekt verpflichtet, der Amerikaner und Jude ist. Noch mehr konnte man den Juden wirklich nicht entgegen kommen, es sei denn, man hätte gleich den Dritten Tempel neben das Brandenburger Tor gebaut. Aber dafür war das Gelände dann doch etwas zu klein.

Anfangs wars den Juden recht gewesen. Sie waren sogar ein wenig geschmeichelt, dass man sich so um sie kümmerte, während die von den Nazis ermordeten Zigeuner links liegen gelassen wurden. Dafür gab es auch gute Gründe, immerhin waren es Juden, die den Sozialismus, den Kapitalismus, die Psychoanalyse, den Reißverschluß und den Hamburger erfunden hatten, während die Zigeuner allenfalls das gleichnamige Schnitzel für sich reklamieren können. Doch je weiter der Bau des Mahnmals für die ermordeten Juden Europas voran ging, je öfter sich der amerikanisch-jüdische Architekt zu Wort meldete, umso mehr Juden distanzierten sich von dem Projekt. Und als bekannt wurde, dass die Firma Degussa an dem Bau beteiligt ist, die im Dritten Reich das Gas für die Gaskammern geliefert und das Zahngold der ermordeten Juden recycelt hatte, da meinten sogar einige, kein Mahnmal wäre immer noch besser als so eins.

Da mussten die deutschen Fürsprecher des Mahnmals deutlich werden. Wo hat es denn in der Geschichte so was schon mal gegeben, dass die Täter den Opfern ein Denkmal setzen? Haben die Türken ein Denkmal für die Armenier gebaut, die Japaner eines für die Koreaner, die Amerikaner eines für die Indianer? Nicht nur der Holocaust war einmalig, die Art, wie wir uns in unserem »Sündenstolz« wälzen, ist es auch. Den Holocaust kann uns keiner nachmachen, unsere Erinnerungskultur auch nicht. Das sollten die Juden endlich einsehen.

Sie tun es aber nicht. Vor kurzem hat der neue Vorsitzende der Berliner jüdischen Gemeinde, Albert Meyer, im Zusammenhang mit dem Mahnmal von »Horror« gesprochen, der Historiker Julius Schoeps forderte, es sollte wenigstens allen Opfern des Nationalsozialismus gewidmet werden. Da platzte dem Präsidenten

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des Bundestages, der auch Bauherr des Mahnmals ist, der Kragen, Er schrieb an den Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde einen bitterbösen Brief, in dem er diesen zur Ordnung rief. Es gebe einen Beschluß des Bundestages aus dem Jahre 1999, so Thierse, und er verlange »Respekt vor einer getroffenen Entscheidung« - so als ob ein Bundestagsbeschluß göttliches Recht wäre und als ob der Bundestag noch nie einen Beschluss revidiert hätte.

Jetzt wissen die Juden, wie die Dinge liegen. Bei der Durchführung des Holocaust waren sie unentbehrlich, ohne sie hätte die Endlösung nicht funktioniert. Nun aber sind sie die Störer, die den Deutschen den Spaß an der Trauerarbeit verderben. Und wenn sie schon nicht dankbar sein können, weil sie so ein schönes Mahnmal bekommen, dann sollten sie wenigstens die Klappe halten und in Ruhe den nächsten Holocaust abwarten.

Bln, 2o.3.o3

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