Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena
14.10.2012 14:40 +Feedback
... ist ein alter bekannter: Rolf Shimon Eden. Man sieht ihn ab und zu über den Kudamm und die Seitenstraßen schlürfen, ein Vampir auf der Suche nach Frischfleisch. Im Fernsehen hat man die brüchige “Playboy-Legende” zuletzt an der Seite von Bärbel Schäfer gesehen, wie sie existentielle Fragen des Judentums diskutierten: “Was ist koscher, was nicht? Und darf man an Shabbat, dem heiligen Ruhetag, eigentlich Sex haben?”
Dabei hat Rolf S. Eden seinen jüdischen Hintergrund sehr lange mit äußerster Diskretion behandelt. Nachdem ich ihn zum “Schmock der Woche” befördert hatte, rief er mich an und fragte, was ein Schmock wäre, er hätte keine Ahnung. Dennoch wollte er, dass ich den Text über ihn lösche. Inzwischen hat er sich einige Male als Jude geoutet, zuletzt in einem Gespräch mit dem Berliner Kurier, in dem er sich darüber beschwerte, dass er noch nie wegen seiner “Herkunft” bedroht wurde. Allerdings, sollte ihm das jemals passieren, würde er “sofort nach Israel gehen”.
Ja, genau für solche Fälle wurde Israel gegründet, um postsenilen Tatterichen eine Zuflucht zu bieten. Und wenn Rolf es sich doch noch überlegt und in Berlin bleibt, wird er seinen alten Rolls nach Israel schicken.
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