Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

03.10.2009   19:46   +Feedback

Maxim und Modest

Maxim bestellte Lasagne, ich schloss mich aus Solidarität an, obwohl ich wusste, dass eine gute Lasagne nicht koscher und eine koschere Lasagne nicht gut sein kann. Während wir auf das Essen warteten, erzählte Maxim, dass er für ein paar Tage nach Israel gekommen war, um Freunde zu besuchen. Er berichtete, wie sehr er München und vor allem das “Schumann’s” vermisste und dass er sich nicht vorstellen konnte, unter Juden zu leben, das wäre so, als “wäre man den ganzen Tag mit seinen Eltern und Geschwistern zusammen”, einfach unerträglich.

Ich versuchte ihm zu erklären, dass es umgekehrt sei. Für einen Juden aus der Diaspora sei Israel der einzige Ort, an dem er vergessen kann, dass er Jude ist, weil alle anderen es auch sind. Es sei gut für das Gemüt, nicht darüber nachdenken zu müssen, ob man den Antisemiten Auftrieb gibt, wenn man sich schlecht benimmt; gut, einfach nicht als Jude wahrgenommen zu werden, egal was man tut oder lässt. http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,651439,00.html

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