Kleine Sünden bestraft der Herr sofort. Kaum hatte ich eine Riesenwelle mit dem Limoliner angegeben mit dem Limoliner angegeben, kam auch schon die Quittung. WE HAVE A REPLACEMNET VEHICLE FOR THE 5:15PM TODAY 8/17.WE WILL BE REFUNDING YOUR TICKET FOR YOUR ONE WAY TRIP, teilte mir LimoLiner Inc per mail mit. Kurz vor fünf stand ich dann schwer beladen am Eingang zum Hilton an der 53. Strasse und schaute einem Uraltbus ins Gesicht, in dessen Tür ein Zettel klebte: “LimoLiner”. Es war als hätte jemand auf ein Foto von Alice Schwarzer “Angelina Jolie” draufgeschrieben. 48 durchgesessene Sitze, kein Internet, keine Snacks und ein Plumsklo im Heck. Der Fahrer hiess George und liess die 12 Passagiere bis kurz vor Abfahrt bei 90 Grad F und 90% Luftfeuchtigkeit auf der Straße warten. Und wie es anfing, so ging es weiter. George steuerte den Bus wie ein Kind seinen Porsche auf einer Carrera-Bahn. Am meisten Spass machte es ihm, ganz nah an das Auto vor ihm ranzufahren und dann den Fahrer mit der Lichthupe zu erschrecken. Bei Hartford gab es einen Stau, George verliess den High Way, um etwa 40 min später genau an der Stelle wieder auf den 84er zu fahren, an der er abgefahren war. Ich hörte, wie hinter mir jemand den Rosenkranz betete, nur die beiden Frauen neben mir bekamen nichts mit. Sie waren in eine Konversation vertieft. Das heisst, die eine Frau redete, die andere hörte zu und sagte ab und zu “really?” oder “that’s funny”. Zwischendurch schlief sie ein, dann griff die erste Frau zu ihrem iPhone, rief ihren Mann an und berichtete, dass der Fahrer sich gerade verfahren hätte oder dass “downtown Windsor” ganz schön wäre. Worauf der Fahrer sich umdrehte und sie korrigierte. “It’s not Windsor, it’s East Hartford.” Dann redete sie wieder auf die Frau neben ihr ein.
Nach gefühlten zehn Stunden stieg ich in Framingham aus und nahm für die letzten Meilen meinen Chevy, den ich auf dem Parkplatz neben Dunkin Donuts abgestellt hatte. Ich kam mir vor wie im echten LimoLiner.