Wenn deutsche Reporter nach Arabien fahren, geben sie bei der Einreise neben dem Johnnie-Walker-Flachmann oft auch ihren Verstand ab, mit dem sie daheim sonst alles “kritisch hinterfragen”. Und dann sehen sie, was sie sehen wollen, wenn es sein muss, auch ein Multi-Kulti-Paradies in einer Sklavenhalter-Gesellschaft:
“Wer an einem Feiertag durch Doha, die Hauptstadt des boomenden Golfemirats Katar, streift, erlebt freudvolle Welten jener Ausprägung, die deutschen Integrationsbeauftragten regelmäßig die Panikröte ins Gesicht treibt: In Doha und in Dubai existieren Parallelgesellschaften nicht nur, sondern sie werden liebevoll gepflegt. An der Corniche von Doha blicken also Afrikaner, US-Amerikaner, Europäer, viele Sri Lanker, Inder und Pakistaner, einige Araber und ein paar Indonesier gleichzeitig, wenn auch nicht gemeinsam aufs Meer. Multikulti funktioniert in Doha durch Integration auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner: keine Kriminalität, keine Toleranz gegen noch so kleine Vergehen. Dafür tauschen auf dem zentralen Platz vor dem Basar Inder ihre Hindi-Filmchen aus, während Pakistaner ihre Teigtaschen brutzeln und verspeisen.” http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/1997609_0_5027_leitkultur-auf-arabisch-oder-geschubst-wird-nicht.html

So idyllisch geht es am Golf zu, die Integration funktioniert und die Migranten leben ihre Kultur aus: “In den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Bahrain und Katar kann jeder die Sprache sprechen, die er am liebsten und am besten spricht. Und jeder darf Gott auf jene Weise anbeten, die ihm als Kind beigebracht wurde, und ihn bei dem Namen rufen, der ihm am plausibelsten erscheint.”

Da muss einer schon eine Menge Spätzle gekifft haben, um so was von sich zu geben. Dagegen mutet ein Bericht von Al Jazeera wie der Aufruf zum Klassenkampf an: http://uk.truveo.com/Harsh-Working-Conditions-in-the-Persian-Gulf/id/529534404