Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena
15.08.2008 22:31 +Feedback
Wie wir alle wissen, hat die Welt den Juden viel zu verdanken. Das Christentum, der Marxismus, die Psychoanalyse und die Relativitätstheorie sind jüdische Erfindungen. Dazu das nahtlose Kondom, die Anti-Baby-Pille, die Atombombe, die Nähmaschine, die Operette und der USB-Stick. Nun, da bis auf die Zeitmaschine alles Wichtige erfunden wurde, muss das jüdische Genie etwas Neues finden, das eine Anstrengung lohnt. Den Frieden! Der liegt den Juden sozusagen im Blut, weil sie zu den wenigen Ethnien gehören, die lange ohne eine Armee ausgekommen sind, was ihnen am Ende nicht gut bekommen ist.
Deswegen haben sich jetzt 113 jüdische Intellektuelle zusammengetan, um die Welt vor den Folgen eines Angriffs auf den Iran zu warnen. Zu den Unterzeichnern gehören die üblichen Verdächtigen, die man auf jeder Liste findet (Noam Chomsky, Dror Feiler, Avi Shlaim), aber auch ein paar neue Namen, auf deren Coming out die Welt gewartet hat. Die Omas für den Frieden der “Granny Peace Brigade Philadelphia” (http://www.antikriegsforum-heidelberg.de/aktionen/grannies_in_hd.html), nicht zu verwechseln mit den Pornogrannies, die auch alles für die Befriedigung geben ((http://www.pornogrannies.com/), die “Jews for Boycotting Israeli Goods” (http://bigcampaign.org/index.php?page=jews-for-boycotting-israeli-goods), die nur ihre Handys wegschmeißen und ihre Computer abschalten müßten, wenn sie ihren eigenen Boykottaufruf ernst nehmen würden, und eine Gruppe namens New Profile, “a feminist, pluralist Israeli movement of males and females who wish to transform Israel from a militaristic society to a civilized one” (http://www.linksnet.de/de/artikel/19808).
Einige Gruppen und Persönlichkeiten freilich fehlen: die jüdischen Vegetarier, die Jews for Jesus, die jüdischen Linkshänder und die jüdischen alleinerziehenden Mütter von Kindern aus privilegierten Mischehen. Zu den Vermißten zählen auch Norman Finkelstein, Hajo Meyer, Ilan Pappe (immerhin drei Akademiker), der Zürcher “Recherchierjournalist”, die “Tochter”, der “Prof. Dr.” von eigenen Gnaden und der Dibbuk. Seltsam, dass sie nicht mitmachen durften. Hier die ganze Gschichte: http://www.thestruggle.org/jews_iran_attack_8_08.htm
Und hier, für unsere Leser in Dortmund und Umgebung, die deutsche Übersetzung:
http://www.lebenshaus-alb.de/magazin/005207.html
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