Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

18.08.2008   14:09   +Feedback

Agil, senil oder subtil?

Langsam kommen wir voran. Unbestritten ist, dass es mal Antisemitismus gegeben hat. Wilhelm Marr war ein Antisemit, Karl Lueger und Adolf Stöcker auch. Hitler möglicherweise ebenfalls, man kann es aber nicht beweisen, weil der Führerbefehl zur Endlösung der Judenfrage bis jetzt nicht gefunden wurde. Bei Goebbels könnte man geteilter Meinung sein. Zwar hat er antisemitische Reden gehalten, er war aber mit Magda verheiratet, geb. Friedländer, die mal was mit Chaim Arlosoroff hatte. Und von Eichmann weiss man, dass er persönlich nichts gegen Juden hatte und nur tat, was ihm befohlen wurde.
Klar ist auch: Es gibt den Antizionismus. Erich Fried war einer, Norman Finkelstein ist es noch immer. Seit dem Urteil eines Frankfurter OLG in Sachen Melzer und Meyer darf man auch von jüdischem Antisemitismus bzw. Selbsthass sprechen. Darüber hat Theodor Lessing schon 193o ein Buch geschrieben, aber es dauert eben eine Weile, bis die Justiz auf den letzten Stand der Forschung kommt, manchmal sogar 77 Jahre. Eine Expertengruppe beim Kölner Landgericht denkt derzeit darüber nach, ob es “antisemitischen Antizionismus” geben kann. Die Entscheidung soll schon am 3. September fallen.
Was wir nun gerne wissen möchten: Kann es neben dem gewöhnlichen, dem rabiaten, dem menschenverachtenden, dem linken und dem rechten auch “subtilen Antisemitismus” geben, und wenn ja, würde das hier in diese Kategorie fallen? “Die Menschenrechtsanwälte machen auf die Dauer ihre Sache lächerlich, wenn sie nicht von den Interessen reden - von denen der Vereinigten Staaten vor allem, aber auch, es ist kein Geheimnis mehr, von denen Israels.”
Schreiben Sie uns Ihre Meinung! Unter den Einsendern wird ein Exemplar der “Israel-Lobby” verlost, das letzte Wort hat diesmal das Amtsgericht in Radebeul.

 

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