Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

28.08.2008   23:17   +Feedback

Des Teufels Adjutant

Was für ein Leben! Ein wenig James Bond, ein wenig Indiana Jones und ganz viel Hausmeister Krause: Klaus von Raussendorff, “Kundschafter des Friedens” im Auftrag des MfS, Vortragender Legationsrat im Außenamt der Bonner Republik, zugleich Oberstleutnant der DDR. Wegen Spionage zu sechs Jahren verurteilt, Opfer der Siegerjustiz und dennoch ungebrochen. Schauen Sie mal, was der Mann schon alles gemacht hat:

“Am 4. April 1961 trat er in den Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik Deutschland ein. Als Diplomat der BRD arbeitete er in Libanon, Sierra Leone und Indonesien, sowie an der Ständigen Vertretung bei der OECD. In der Zentrale Amt erfüllte er Aufgaben im Pressereferat, Europareferat und der Personalabteilung. Zuletzt war er stellvertretender Leiter der Ständigen Vertretung der BRD bei der UNESCO in Paris. Nach seiner Enttarnung wurde er am 9. April 1990 verhaftet. 1991 wurde er vom OLG Düsseldorf wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit zu einer Haftstrafe von sechs Jahren verurteilt. Ab 1993 war er im offenen Vollzug der Haftanstalt Wittlich am Lehrstuhl des Soziologen Prof. Dr. Dr. Bernd Hamm an der Universität Trier tätig. Nach seiner vorzeitigen Haftentlassung 1994 setzte er diese Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Europäische Studien bis zur Rente 1999 fort. Seither arbeitet er ehrenamtlich als Übersetzer und freier Journalist. Von 1995 bis 98 war er Koordinator der “Initiativgruppe Kundschafter des Friedens fordern Recht”, deren Tätigkeit in der Gesellschaft zur rechtlichen und humanitären Unterstützung e. V. (GRH) fortgeführt wird. Seit 1998 ist er Herausgeber der Antiimperialistischen Korrespondenz. Im März 2001 beteiligte er sich an der Gründung des Internationalen Komitees für die Verteidigung von Slobodan Milosevic (ICDSM). Im Oktober 2003 organisierte er in Berlin in Unterstützung des Internationalen Komitees für den Schutz des Palästinensischen Volkes die Internationale Konferenz “Die Palästinensischen Politischen Gefangenen unter israelischer Besatzung”. Im März 2005 beteiligte er sich an der Organisation der Internationalen Irak-Konferenz “Besatzung - Widerstand - Internationale Solidarität” in Berlin. Er ist Mitglied des Deutschen Freidenker-Verbands, in dem er die Aufgaben eines Referenten des Bundesvorstands für internationale Fragen und Solidarität wahrnimmt.” http://www.muslim-markt.de/interview/2007/raussendorff.htm

Aber das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. KvR, immer auf der Seite der Ausgebeuteten und Unterdrückten, der Schwachen und Unterlegenen, leiht seine Stimme auch der Campaign Against Sanctions And Military Intervention in Iran. Die Unterstützung des Mullah-Regimes ist genau die Aufgabe, die den Referenten für internationale Fragen und Solidarität des Freidenker-Verbandes über die Tatsache hinwegtröstet, dass es mit der Befreiung von “Slobo” nicht geklappt hat. Nun ja, manches im Leben geht schon mal daneben. Aber KvR ist und bleibt ein Kämpfer, jetzt tritt er gegen “islamfeindliche Ressentiments” an, die von den Medien verbreitet werden, um “die Menschen vom Kampf gegen die realen Nöte und Missstände der Gesellschaft abzulenken” - den Kapitalismus! http://www.campaigniran.org/casmii/index.php?q=node/6165

Dazu wollen wir KvR alles Gute wünschen und ihm zu seiner gelungenen Resozialisierung gratulieren. Möge er die Rente, die ihm das verhasste System zahlt, noch lange genießen, um irgendwann ein Komitee für die Verteidigung von Mahmoud Ahmadinejad gründen zu können.

 

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