Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

19.07.2008   09:21   +Feedback

Das haut dem Fass den Boden aus!

Israel treibt Telefonterror gegn den Libanesen
Die Einwohner des Libanon erhalten seit Donnerstagmorgen auf ihren Handys Kurzmitteilungen als auch Sprachnachrichten des Israelischen Staates mit der Bedrohung, die libanesische Hisbollah-Bewegung nicht zu unterstützen. Das berichtet ein Korrespondent von RIA Novosti.

Wir rufen Sie auf, die Hisbollah nicht zu unterstützen, damit der Libanon nicht erneut in einen zerstörerischen Krieg gestürzt wird, lautet die Bedrohung auf Arabisch. Wie es heißt, wird Israel “auf jeglichen Aggressionsakt seitens der Hisbollah mit Gewalt antworten”.

Bereits während des Zweiten Libanon-Krieges im Juli 2006 griff Israel zu diesem Mittel der psychologischen Kriegsführung. Auch damals erhielten die Libanesen auf ihren Handys SMS oder Sprachnachrichten mit den gleichen Aufforderungen. Nun bekamen die libanesischen Bürger erneut Handypost aus Israel, nachdem am Mittwoch Israel der libanesischen Hisbollah im Rahmen eines Gefangenenaustausches fünf Kämpfer übergeben hatte. Im Libanon wurde aus diesem Grund ein Feiertag anberaumt. Im Land herrschte eine feierliche Atmosphäre. Die befreiten Kämpfer wurden wie Helden in Empfang genommen und ihre Rückkehr als nationaler Sieg gefeiert.

Die Hisbollah hat Israel ihrerseits die Leichname zweier Soldaten übergeben, mit deren Festnahme vor zwei Jahren der Krieg begonnen hatte. Die israelischen Zeitungen bezeichneten den gestrigen Mittwoch als schmählich und erniedrigend.
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